Jeden Tag fällen wir alle innerhalb von Sekunden spontane Persönlichkeitsbeurteilungen über Personen, basierend auf dem Aussehen ihrer Gesichter. Eigenschaften wie Stärke, Gewissenhaftigkeit, Intelligenz und Selbstvertrauen können instinktiv etwa aus der Form des Mundwinkels eines Lächelns und dem Winkel eines Augenlids abgelesen werden. Forscher der Fachbereiche Psychologie, Mathematik und Informatik der Universität Basel führten 2009-19 eine Studie durch, um festzustellen, ob diese schnellen Interpretationen zutreffend sind. Auf der Grundlage dieser Forschung entwickelten sie das «Basel Face Model» – ein 3D-Morphing-Gesichtsmodell, das jedes Porträt auf einem Foto mehr oder weniger vertrauenswürdig, selbstbewusst usw. erscheinen lassen kann.
Im Jahr 2023 arbeitete OFS mit Shapemeans, einem Schweizer Start-up in Basel, zusammen, um dieses Tool an einem gravierten Porträt für den Kupferdruck zu testen. Shapemeans arbeitet in den Bereichen KI-Forschung, Softwareentwicklung, statistische Formmodellierung und Gesichtsanalyse. Die Gründungsmitglieder waren Teil des Forschungsteams an der Universität Basel, das das Basel Face Model entwickelte.
OFS stellte Shapemeans ein produktionsreifes, graviertes Porträt und eine Liste von Merkmalen zur Verfügung, die verbessert oder minimiert werden sollten. Die daraus resultierenden, verbesserten Porträts waren überzeugend und mussten vor der Produktion nur minimal retuschiert werden. Im Gegensatz zu anderen KI-Tools, die nur Fotos als Eingabe verwenden, kann das Basel Face Model sowohl Fotos als auch Gravuren verarbeiten.
Neben den Auswirkungen auf das Design erforscht OFS die Authentifizierung von Banknoten mit einem Smartphone und die Erstellung digitaler Zwillinge für analoge Sicherheitsdokumente. Auf dem Security Designers Forum gab OFS Einblicke in die Forschung zu einer brandneuen Smartphone-Funktion, mit der die Öffentlichkeit die Echtheit ihrer Banknoten über eine App überprüfen kann. Die Funktion wurde für die Verwendung auf Banknoten entwickelt und angepasst. Die Funktion wurde parallel zur Storyline-Recherche entworfen und wie die beiden letztendlich eng miteinander verbunden waren, um eine Geschichte zu erzählen. Die Funktion wird im Frühling 2025 vorgestellt.
Wie stark können wir eine Eigenschaft verstärken oder abschwächen, bevor eine Gravur ihren Charakter verliert? Wo liegt die Grenze? OFS testete 20 Intensitätsstufen von -10 bis + 10. Das Bild unten zeigt drei daraus resultierende Gravuren. In der Mitte befindet sich die Originalgravur. Das Vertrauen wurde im Porträt links reduziert und im Porträt rechts erhöht.
